aus dem Besitz von Markgraf Ludwig Georg von Baden
Meissen, um 1750
bemalt von Johann Jakob Wagner (1710-1797), die diamantbesetzte Goldmontierung Dresden, um 1750
Die äußerst qualitätvolle Meissener Tabatiere ist auf allen Seiten sehr fein bemalt mit zarten Schäfer- und Liebespaarszenen, umrahmt von ebenfalls colorierten Rocaillen „en relief“. Sie sind ausgeführt von Johann Jakob Wagner, der seit 1745 Malervorsteher der Porzellanmanufaktur in Meissen war. Die kostbar in Gold mit Brillantenbesatz montierte Tabatiere wurde von König August II. von Polen, Kurfürst von Sachsen, an Markgraf Ludwig Georg von Baden geschenkt. Anlass war dessen Vermählung 1755 mit Maria Anna, Prinzessin von Bayern.
Die Tabatiére blieb im Besitz des Hauses Baden und wurde seit 1883 in der Kunstkammer des Großherzoglichen Residenzschlosses in Karlsruhe ausgestellt und immer wieder gezeigt, bis zur großen Baden-Versteigerung 1995.
Literatur: Karl Koelitz, Beschreibendes Inventar der Allerhöchsten Privatsammlung kunstgewerblicher Gegenstände (Zähringer-Museum), Karlsruhe 1883, Nr. 1889 (die Tabatiere trägt ein Klebezettel mit der Nummer 1889)
Marc Rosenberg, Die Kunstkammer im großherzoglichen Residenzschloss zu Karlsruhe, Karlsruhe 1892, Tafel 25
Galeriedirektor Richter, Inventar des Zähringer-Museums, Neues Schloss, Baden-Baden 1919, Nr. 934 (Diesen Inventar-Klebezettel trägt die Tabatiére heute noch.)
Peter Eberhard (Red.), Ausstellungskatalog Carl-Frederick und seine Zeit, Neues Schloss Baden-Baden 1981, Nr. 5.3.1 b, Abb. S. 193.
Provenienz: Versteigerung Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden, Sotheby’s, Baden-Baden, 5-21 Oktober 1995, Los 808.
Höhe: 4,2 cm, Breite: 8 cm, Tiefe: 6,3 cm