Unser Angebot

Sehr feiner Konsoltisch — Wohl Ansbach, um 1750
Die zwei mit Blattwerk und Rocaillen beschnitzten geschwungenen Beine umwunden von vollplastischen Drachen, stark geschweifte Zarge mit durchbrochenem Blüten- und Blattwerk. Laubholz vergoldet, profilierte geschweifte Platte aus rotem weiß und grau durchzogenem Marmor. 85 x 99 x 48 cm. - Platte restauriert, Altersspuren. - Provenienz: Galerie Koller, Zürich.
In unserer Herbst-Auktion vom 24. & 25. November 2023
In our Autumn Auction in November 24 & 25, 2023
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Prunkvolle museale Tischvitrine — Wohl Bayreuth, M. 18. Jh.
Geschweifter, allseitig verglaster Korpus auf geschwungenen Volutenbeinen, rückseitig eingerahmt von durchbrochen geschnitzten Rocaillen, Blüten- und Rankenwerk, Vasenbekrönung, weiß und polychrom gefasst, partiell vergoldet. Lindenholz. 88 x 70 x 22 cm. - Diente wohl zur Präsentation einer Reliquie oder Heiligenfigur.
In unserer Herbst-Auktion vom 24. & 25. November 2023
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Venini, Paolo — Tessuto mosaico
(1895-1959) Murano, um 1954. Gebauchter Korpus mit eingezogener Mündung. Farbloses Glas mit vielfarbigen Fadeneinschmelzungen. Am Boden Ätzsignatur „Venini Murano ITALIA". H 13,8 cm.
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Schale mit Frosch — Daum Frères, Nancy - 2. H. 20. Jh.
Auf Seerosenblatt sitzender Frosch. Farbloses Pâte de Verre mit Einschmelzungen in verschiedenen Braun- und Naturtönen. Unterseitig bez. „Nancy France". Ca. 16 x 15 cm. - Vgl. Lit. C. Bacri: Daum, 1992, S. 249.
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Art-Déco-Mokkaservice auf Tablett — Wien, nach 1922, Umkreis Josef Hoffmann
Mokkakanne (20,5 cm), Sahnegießer (H. 13 cm), Zuckerdose mit Deckel (H. 12 cm), 12 Tassen (H. 4,5 cm, mit Porzellaneinsatz 5 cm) mit 12 Untertassen (Ø 10 cm), großes, ovales Tablett (L. 75 cm). Gerader Korpus mit schmal gerippter Wandung. Silber; zylindrische Tasseneinsätze aus Porzellan, einige gestempelt Augarten Wien. Gepunzt mit Tukankopf für Feingehalt "800" und Meistermarke "L.P" im Oval. Zus. ohne Einsätze 5.620 g. - Dabei 9 weitere Porzellaneinsätze.
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Cartier-TankAméricaine-Armbanduhr — Paris, E. 20. Jh.
Hochreckeckiges Gehäuse, cremefarbenes, leicht guillochiertes Zifferblatt mit römischen Stundenzahlen und Strichminuterie, gebläute Zeiger, Datumsfenster, Krone mit blauem, facettiertem Stein besetzt, Automatikwerk. Gelbgold 18 ct, grünes Lederarmband. Gestempelt. Gehäuse 3,7 x 2,7 cm, 74,6 g. - In originaler Box, beiliegend Papiere. - Gehfähigkeit nicht geprüft.
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Smaragd-Brillant-Weißgold-Parure — 20. Jh.
3-tlg. Collier umlaufend mit mattierten Rechteckgliedern, das Mittelteil mit elf Brillanten (je ca. 0,03 ct, Qualität SI-VSI) besetzt sowie abhängend facettierter Smaragdtropfen mit einer Entourage von 16 Brillanten (je zwischen ca. 0,03 bis 0,06 ct, Qualität SI-VSI); das Armband ebenso mit mattierten Gliedern, das Mittelstück besetzt mit sechs oval geschliffenen Smaragden sowie dazwischen insg. 24 Brillanten (je ca. 0,04 ct, Qualität VVSI-IF); die Ohrringe jeweils am Steckerkopf sowie die herabhängende Entourage mit Smaragdpendeloque von reichem Besatz mit je 25 Brillanten (je ca. 0,03 bis 0,06 ct, Qualität SI-VSI). Weißgold 18 ct. Armband und Ohrhänger mit Feingehalt, Ohrsteckerclip zudem mit Stern-Punze, „1241" und „AL". L. Kette ca. 42 cm, L. Armband 18 cm, H. Ohrringe 3,5 cm, total 67,3 g. - Smaragd der Kette auf der Oberfläche partiell verkratzt.
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Albarello mit Gerippe — Sizilien, Palermo od. Burgio, 17. Jh.
Schlanke Zylinderform mit sanft eingezogener Wandung; in schmaler Ovalkartusche Halbfigur eines Skeletts mit Sanduhr und Armbrust vor gelbem Fond, verso Arabesken auf blauem Fond, an Schulter und Fuß Eierstab und Mäanderband. Majolika, Bemalung in Blau, Gelb und Grün mit manganen Konturen. H. 27 cm. - Randbestoßungen, Glasurfehler. - Vgl. R. A. Drey: Apothekengefäße, Abb. 107.
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Große Figur einer Wildente — Meissen, um 1740/50
Entwurf Johann Joachim Kaendler. Auf rundem Natursockel mit Schilfblättern stehende Ente. Weißporzellan. 28 x 25 x 14 cm. - Verso am Sockel schmaler Brandriss, am Rücken restauriert, minimale Bestoßung an einem Blatt. - Vgl. in andere Richtung blickende Ente bei R. Rückert: Meissener Porzellan, S. 273, Kat. 1112. - Sehr selten.
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Dame auf Visitenstuhl mit Mops, Kavalier und Diener — Meissen, um 1970
Sog. Handkussgruppe, Modell von Johann Joachim Kaendler, 1737. In weitem Reifrock auf Stuhl sitzende Dame mit Schokoladentasse in der rechten Hand und einem Mops auf Ihrem Schoß, zu ihrer Rechten kniend der Kavalier im Begriff ihr einen Handkuss zu geben, hinter dem Stuhl ein Kammerdiener. Porzellan mit farbiger Bemalung und Goldstaffage. Am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Modellnummer "398", Bossierer "98". 16 x 22 x 13 cm. - In perfektem Zustand. - Als Vorlage gilt ein Stich von Laurent Cars nach Illustrationen Bouchers zu „Le Sicilien ou l'Amour Peintre".
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Kern, Erasmus (attr.) — Heiliger Michael
(Feldkirch 1592-1652/60) Auf Wolkensockel aufrechtstehender Engel mit abgewinkelten Armen und ausgebreiteten Flügeln, farbig gefasst, das Obergewand vergoldet. Lindenholz. H. 140 cm. - Kleinere Fassungsverluste, der rechte Fuß verloren, Fassung partiell übergangen. - Laut Einlieferer handelt es sich nach Aussage von Dr. Yvonne Sperger (Innsbruck 1995) um eine Arbeit des barocken Bildhauers Erasmus Kern.
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Heiliger Georg — Wohl Umbrien, um 1500
Gekleidet in Rüstung mit Brustpanzer und Helm, auf halbrundem Sockel stehend, den mit Lanze durchbohrenden Drachen zu seinen Füßen. Holz, geschnitzt und originale polychrome Farbfassung. H. 122 cm. - Altersspuren und kleinere Fassungsverluste, inaktiver Holzwurmbefall.
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Amor verzehrt sich in heimlicher Glut — Italienischer Bildhauer des 19. Jh.
Auf hoher Marmorsäule mit achteckiger Basis und kanneliertem Schaft auf einem Stein sitzender geflügelter Putto mit einem Blasebalg eine Flamme anfachend. Aus grau-schwarzem und Carrara-Marmor. H. Säule 111 cm, H. Putto 77 cm. - An der Säule kleinere Ausbrüche; der Putto mit kleinen Bestoßungen, eine Zehe geklebt. - Provenienz: in den 1950er Jahren aus dem Palacio de Linares in Madrid erworben worden.
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Charol, Dorothea — „Tanzende Chinesin"
(Odessa 1889-1963 London) Auf rautenförmigem, zweistufigem Sockel auf einem Bein stehend, ein Bein angehoben, mit angewinkelten Händen und nach rechts gewandtem Kopf. Bronze, Marmor, Pottwalzahn, partiell vergoldet und gefasst. Am Sockel sign. „D. Charol". H. ges. 26 cm. - Aufgrund der aktuellen Bestimmungen kann ein Verkauf nur innerhalb der Europäischen Gemeinschaft erfolgen, ein vorliegendes Gutachten bestätigt die Verwendung von Pottwalzahn.
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Fuchs, Ernst — Apokalypse
Fuchs, Ernst — Apokalypse — (Wien 1930-2015 ebd.) Öl/Lwd. Links unten sign. 190 x 242 cm; unger. - Vom Einlieferer direkt beim Künstler erworben; mit handschriftlicher Bescheinigung von Ernst Fuchs, das Werk selbst und eigenhändig geschaffen zu haben.
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Nolde, Emil — Dampfer unter violettem Himmel auf Hoher See
(Nolde 1867-1959 Seebüll) Aquarell. Um 1925. Rechts unten sign.; verso Etikett des Stuttgarter Kunstkabinetts Roman Norbert Ketterer mit der handschriftlichen Nummer "461". Sichtmaß 33 x 46 cm; unter Glas ger. - Provenienz: aktuell aus süddeutscher Privatsammlung. - Ein aktuelles Gutachten von Prof. Dr. Manfred Reuther liegt vor, in dem bestätigt wird, dass das Aquarell ohne Zweifel von der Hand des Künstlers stammt. Zur Provenienz wird angegeben, dass es aus der Sammlung des Schweizer Apothekers, Kaufmann und Großhändlers pharmazeutischer Erzeugnisse Dr. Richard Doetsch-Benzinger, Mäzen des Kunstmuseum Basel stammt. Nach seinem Tod wurde ein Großteil seiner Sammlung, mit der er das Kunstmuseum Basel testamentarisch bedacht hatte, wegen familiärer Erbauseinandersetzungen durch das Stuttgarter Kunstkabinett unter Roman Ketterer am 20./21. Mai 1960 versteigert, dabei acht Gemälde und 33 Aquarelle und Zeichnungen von Emil Nolde, darunter das vorliegende Aquarell, betitelt "Dampfer mit großer Rauchfahne unter violettem Himmel".
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Opie, John (Attrib.) — Großes Bildnis eines Geschwisterpaars
(Trevellas 1761-1807 London) In Landschaft neben einer Distel stehende Ganzfiguren, im Hintergrund Ausblick in die Ferne. Öl/Lwd., doubl. 130 x 104 cm. - Lit. Thieme/Becker 26.
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Kleines Triptychon mit Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige - Niederländischer Meister, um 1520
Das Mittelbild zeigt in ruinöser Stallarchitektur einen König bei der Übergabe des Geschenks an das auf dem Schoß der Mutter sitzenden Jesusknaben, auf den Seitenflügeln die beiden anderen Könige, ihr Geschenk in den Händen halten, im Hintergrund das jeweilige Gefolge und ein Ausblick auf eine See- bzw. Flusslandschaft. Öl/Holz, Mittelteil parkettiert. Gesamt 31,5 x 45,5 cm in geöffnetem Zustand, geschlossen 31,5 x 22,5 cm.
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Prunkvoller Kronleuchter mit zwölf Flammen — Meissen, 2. H. 20. Jh.
Nach dem Entwurf von Johann Joachim Kaendler, 1762, für das Neue Palais in Potsdam als Auftrag von Friedrich II. von Preußen. — Zweizoniger Aufbau an Balusterschaft, im unteren Bereich großer, ausbauchender Cul-de-lampe in Art barocker Weihrauchampeln mit teils gitterartig durchbrochenem Korpus und abhängendem Bas-de-lustre aus einem großen Blütenarrangement, eingesteckt acht aus zwei gegenständigen C-Rocaillen gebildete Leuchterarme mit blattartigen Tüllen und Traufschalen, von den Armen abhängend acht "Pendeloquen" aus Blütenbündeln, die obere Ebene korrespondierend, aber nur mit vier Leuchterarmen und kleineren "Pendeloquen", dazwischen sitzen am Schaft vier musizierende Damen mit ihren Instrumenten bzw. singend, auf drei Armen sitzen Kanarienvögel. Porzellan mit polychromer Bemalung und Goldstaffage. Mehrere Teile mit unterglasurblauer Schwertermarke, Modellnummer "79045". H. ca. 150 cm, Ø ca. 90 cm. - Ohne erkennbaren Mängel.
Im Nachverkauf zu unserer Sommer-Auktion am 28 & 29. Juli 2023
In aftersale of our Summer Auction on July 28 & 29
https://schlosser.atgportals.net/auctions/8613/schlosser10030

Gulnur Mukhazhanova, Moment of the Present, 9 of 05.22, 2022, felt, velour, lurex, pins, 100 x 70 cm

Bakhuyzen, Ludolf - Umkreis 17. Jh. — Küstenbucht mit einlaufenden und ankernden Segelschiffen
Am Ufer elegante Gesellschaft und Händler. Öl/Lwd., doubl. 63 x 75 cm. - Es handelt sich möglicherweise um eine Arbeit von Adam Silo. - Aus fränkischer Privatsammlung.
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Die Anbetung der Könige
DIE ANBETUNG DER KÖNIGE
Antwerpener Manierist, um 1520
Tafelgemälde, Öl auf Holz
Höhe: 109 cm, Breite: 70,5 cm
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
Literatur: Max J. Friedländer: Die Antwerpener Manieristen von 1520. In: Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen 36 (1915), S. 65–91.
Siehe die Veröffentlichungen zur Ausstellung ExtravagAnt! A forgotten Chapter of Antwerp Painting 1500-1530, Koninklijk Museum vor Schone Kunsten Antwerpen, 15. Oktober – 31. Dezember 2005, Antwerpen 2005. URL: https://www.codart.nl/guide/agenda/extravagant-antwerpse-schilderijen-voor-de-europese-markt-1500-1525/
Das Gemälde der Anbetung der Könige wurde um 1520 von einem Maler aus der Gruppe der sogenannten Antwerpener Manieristen geschaffen.
Die Szene spielt in den Ruinen eines reich ausgeschmückten Tempels, die Durchblick auf eine Stadt mit umgebender Gebirgslandschaft im Hintergrund gewähren. Im Zentrum sitzt Maria, mit braunem Haar und einem dunkelblauen Umhang. Das Jesuskind auf ihrem Schoß wirkt anrührend klein und zart. Josef, mit grauem Haar und Bart, steht hinter den beiden, offenbar ins Gespräch vertieft mit einem der Begleiter der drei Weisen. Die heiligen Könige, die ihre Gaben in filigran verzierten Goldgefäßen überreichen, symbolisieren sowohl die drei damals bekannten Erdteile, als auch die drei Lebensalter. Der rechts vor Mutter und Kind kniende König steht für Europa und das Greisenalter, der links platzierte König, mit Turban und einem orientalisch gekleideten Diener im Hintergrund, stellt Asien und das mittlere Lebensalter dar, während der Mohrenkönig ganz rechts Afrika und die Jugend verkörpert.
Unter dem vom Kunsthistorik Max J. Friedländer eingeführten Begriff Antwerpener Manieristen werden eine Reihe von Künstlern aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts zusammengefasst, die einen überaus dekorativen und detailfreudigen Stil pflegten, der jedoch nicht vom italienischen Manierismus der Zeit beeinflusst war, sondern sich aus den spätgotischen Traditionen der altniederländischen Malerei entwickelt hatte, welche durch ihre Detailgenauigkeit, bis hin zur quasi fotorealistischen Wiedergabe von Oberflächenstrukturen und Landschaften, gekennzeichnet ist.
Der große Erfolg des Antwerpener Manierismus war eng mit dem Aufstieg Antwerpens zu einem der florierendsten Handelszentren Europas verknüpft. Um 1500 war die Metropole ein zentraler Umschlagplatz für den internationalen Handel. Dies befeuerte auch den Kunstmarkt und bot ideale Bedingungen für Maler, die ihre Altäre und Tafelbilder gezielt für den Export schufen.
Das Thema der Anbetung der Könige eignete sich hierfür besonders gut, da es europaweit sehr beliebt und gefragt war. Die Darstellung der Weisen aus dem Morgenland eröffnete reichhaltige schöpferische Möglichkeiten, angefangen bei der phantasievollen Gestaltung exotischer Gewänder, die die Figuren in extravagantem Faltenwurf umhüllen, über die prunkvollen Geschenke, bis hin zur fantastischen Architektur, die in eklektischer Pracht gotische mit Renaissancemotiven verbindet.
Der Stil dieser Kompositionen ist schmuckvoll und extravagant, naturgetreue Wiedergabe oder gar Realismus traten zugunsten des dekorativen Effekts in den Hintergrund. Der Antwerpener Manierismus schuf repräsentative Schaustücke, die der neuesten Mode der Zeit zwischen 1500 und 1530 entsprachen - sozusagen ein „Fashion-Statement“ dieser bewegten Epoche des Übergangs von der Spätgotik zur Renaissance. Die malerische Ausführung ist technisch virtuos. Die Antwerpener Manieristen schenkten der minuziösen Darstellung vielfältiger, teils dicht gepackter Details mehr Aufmerksamkeit, als der monumentalen Gesamtwirkung ihrer Bildkompositionen. Gerade dies war und ist das Erfolgsrezept der Gemälde: Sie bieten dem Betrachter die Möglichkeit, sich in eine Fülle von interessanten Nebenschauplätzen zu vertiefen und dabei zahlreiche überraschende Feinheiten zu entdecken.
Das hier vorgestellte Gemälde ist ein exzellentes Beispiel für die Kunstfertigkeit, Präzision und den Ideenreichtum der Antwerpener Manieristen, die ihre Gemälde nicht signierten und daher bis auf wenige Ausnahmen bis heute nicht namentlich bekannt sind.