Silber mit Teilvergoldung, gemarkt mit Hamburger Beschau von 1654-74 und Meistermarke Peter Ohr I. (1647-62). Auf dem Standwulst und dem Deckel umlaufendes Fries aus naturalistischen Tulpen- und Narzissenblüten, die zylindrische Wandung mit einem Reigen von Amoretten in ausgesprochen plastisch getriebenem Relief. Eine kleine Figur in zeitgenössischer Gewandung bekrönt den Deckel.
Mit seinen Goldschmiedearbeiten auf höchstem Niveau gehörte Ohr zu den bedeutendsten norddeutschen Meistern in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Einer seiner bedeutendsten Aufträge, ein großer Tischbrunnen als Geschenk für Zar Alexei Michailowitsch, befindet sich heute in der Rüstkammer des Kreml Museums in Moskau.
Höhe 28 cm; Gewicht ca. 1600 g.
Schliemann, Die Goldschmiede Hamburgs, Hamburg 1985, MZ Nr. 36 I, 190 sowie ein vergleichbarer Humpen Ohrs abgebildet als Nr. 262.
Hernmarck, The European Silversmith, London 1979, S. 122.