Dresden um 1780
Eine große, ovale Deckeldose mit aufwändigem Steinmosaik in der Form eines Strohgeflechts in verschiedenen, sächsischen Steinen des Erzgebirges. Die Oberseite, die Unterseite und die Gewandung geben die Illusion des Geflechtes in wellenförmigen Bändern wieder und sind auf dem Deckel und auf dem Boden mit gefächerter Rosette zentral dekoriert. Die Rosette scheint sogar die Strohbänder zu montieren.
Die Bänder sind nach ihrer Steinzeichnung im Wechsel zueinander gelegt. Die goldene Montierung ist mit feinen Ziselierungen dekoriert und die Handhabe schmückt ein üppiges, florales Blumenornament.
Johann Christian Neuber lernte in Dresden bei seinem späteren Schwiegervater Heinrich Taddel das Goldschmied- und Steinschneidehandwerk. 1762 wurde er in Dresden in die Goldarbeiterinnung aufgenommen, ab 1767 arbeitete er für den Hof, war ab 1769 für das Grüne Gewölbe verantwortlich und wurde 1775 zum Hofjuwelier ernannt.
Seine Spezialität war die Anfertigung von kunstvollen Schnupftabakdosen mit unterschiedlichsten, meist einheimischen Steinen, in goldenen Montierungen, die häufig als kostbare Geschenke vergeben wurden.
Die Dose befand sich bis 1964 in der Sammlung Hallstein und ist bei Alexis Kugel: Gold, Jasper and Carnelian: Joh. Chr..Neuber at the Saxon Court. London: Paul Holberton 2012 auf Seite 344 Nr. 60 publiziert.
Breite: 8,5 cm, Höhe: 3 cm