Höfischer Aufsatzschreibschrank - Dresden, um 1750 - Werkstatt Michael Kimmel (1715-1794)
Dresden, um 1750
Werkstatt Michael Kimmel (1715-1794).
Kimmel arbeitete nach seiner Lehre in Zittau
sechs Jahre lang am kaiserlichen Hof in Wien. In
Dresden war er für die Hoftischler Peter Hesse
und Johann Petany tätig. Hesse betonte stets die
außerordentliche Qualität seiner Arbeiten und
seine Kenntnisse sowohl des englischen als auch
des französischen Kunstschreinerhandwerks und
so wird Kimmel 1751 als königlicher Kabinett-
Tischler eingestellt.
Ein über und über mit Beschlägen und Perlmutteinlagen
gezierter, aber in der Grundform identischer
Schreibschrank Kimmels aus der ehemaligen
Sammlung des Baron Mayer de Rothschild
befindet sich heute im Victoria & Albert Museum
(Inv.-Nr. W.63-1977).
Hinter den Türen des Aufsatzes sind zahlreiche
Fächer und Schübe zur Aufbewahrung von Briefen,
Dokumenten und Schreibutensilien. Das
Raffinement der Verstecke verrät die meisterliche
Handschrift des Hofebenisten Michael Kimmel.
Nuss- und Nussmaserholz furniert mit Bandeinlagen
und Profilkanten in Olive und Rüster, die
Schubladen in Erle. Ziselierte und vergoldete
Messingbeschläge.
Höhe 235 cm, Breite 130 cm, Tiefe 70 cm.
Vgl. Haase, G., Dresdener Möbel des 18. Jahrhunderts,
Leipzig 1983, Kat.-Nr. 95.