Eingelegt mit in Rot und Grün koloriertem Birkenmaserholz, Nussholz, Ahorn und Zwetschge, original vergoldete Beschläge.
In Aufbau und Dekoration entspricht das Schreibmöbel einer unter dem Fachbegriff „Erfurter Möbel“ zusammengefassten Gruppe vergleichbar hochwertig ausgeführter Kommoden und Schränke. Die Intarsien mit zwei großen, galanten Schäferszenen in Landschaften mit Ruinenarchitektur sind von außerordentlich feinen, in Schwarzlot gemalten Rokoko-Ornamenten gerahmt. Wurden – überwiegend bei italienischen Möbeln – Kupferstiche in Arte-Povera-Manier auf die Möbel aufgebracht, so wurde dieser Sekretär in einer Kombination aus Intarsie und kunstvoller Bemalung dekoriert.
Die dafür notwendigen Arbeitsschritte wurden von jeweils spezialisierten Kunsthandwerkern ausgeführt. Nur im Zusammenspiel von Marketeur und Maler konnte dieses repräsentative Möbel in solcher Perfektion gefertigt werden. Ein Gegenstück vergleichbarer Qualität aus dem Besitz der Fürsten und Grafen Schönburg wird im Schlossmuseum in Glauchau aufbewahrt. Dieser Sekretär ist abgebildet bei Kreisel/Himmelheber.
Höhe 200 cm, Breite 131 cm, Tiefe 70 cm.
Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1973, Bd. 2, Abb. 904 als „Erfurter Schreibschrank“.
Voigt, Möbel aus schönburgischen Schlössern, Glauchau 2003, S. 55-69