Die braun-, beige- und ockerfarben marmorierte Glasur der Vasen mag zwar ein edleres Material als Steingut vortäuschen, ihre Herstellung war jedoch alles andere als unkompliziert und auch die Erhaltung der dünnwandigen, in ihrer Größe ungewöhnlichen Gefäße ist bemerkenswert. Um Kassel als Porzellanstadt zu ähnlichem Glanz wie dem berühmten Meissen zu verhelfen, produzierten im 18. Jahrhundert gleich fünf Manufakturen Waren aus Porzellan, Fayence oder Steingut. Mussten auch einige davon bald wieder schließen – sei es wegen finanzieller Schwierigkeiten oder aus Mangel an Aufträgen, konnte sich die Steitz‘sche Vasen- oder Steingutmanufaktur, gegründet 1771 von Heinrich Steitz, vor allem mit ihren künstlerisch hervorragenden Artikeln einen Namen machen. Eine vergleichbare Vase aus einem Auftrag für die Landgrafen von Hessen wird in den Sammlungen in Schloss Wilhelmshöhe gezeigt (Inv. SM 4.1.2738).
Höhe 50 cm.