Der Werkstatt Pierre Gouthière (1732-1813, Meister 1758) zugeschrieben. Die bronzenen Flammenurnen mit originaler Feuervergoldung stehen auf getreppten, dunkelroten Marmorpostamenten mit Perlstabapplikation und über-hängendem Akanthusblattwerk. Die prunkvolle Dekoration mit klassizistischen Elementen wie Kanneluren, Flechtbändern, Zierhenkeln mit Maskaronansätzen und Flammenbekrönung verweist auf die „époque transition“, den Übergang vom Louis-quinze zum Louis-seize in Frankreich. Die ausdrucksstarken Maskarons und die edle, teils matte Vergoldung sind charakteristisch für das Werk Gouthières. Der berühmte Ciseleur wurde in den 1780er Jahren von Marie-Antoinette mit den Bronzen für ihr Apartment im Schloss Versailles und für die königliche Loge in der Pariser Oper beauftragt.
Höhe 48 cm.
Vgl. einen Kaminbock im Salon des Nobles der Königin Marie-Antoinette im Schloss Versaille, Abb. bei Ottomeyer/Pröschel, Vergoldete Bronze, München 1986, Bd. 1, Nr. 3.14.8 sowie Bd. 2, S. 443 ff.