Das mit verspielten Ornamenten dekorierte Gehäuse ist aus Bronze gegossen, ziseliert, feuervergoldet und die Oberfläche teils poliert. Aufwändig gebundene Blattgirlanden umrahmen das vasenbekrönte Ziffernblatt mit den fein ausgeschnittenen und gravierten Zeigern. Das Werk ist signiert mit „Colin dela Glizieres“ für Jean-Baptiste Colin de la Glizière, der 1729 erstmals als Uhrmachermeister erwähnt wird. Die frühen Aufträge des Meisters, unter anderem eine prunkvolle Pendule in Boulle-Technik aus der Sammlung Rothschild, standen noch ganz unter dem Eindruck des Hochbarock. Die hier gezeigte Carteluhr stammt aus seinem Spätwerk und kann stilistisch bereits dem Louis-seize zugeordnet werden.
Höhe 70 cm.
Ottomayr/ Pröschel, Vergoldete Bronzen, München 1986, Bd. 1, S. 182-185.